„Schein und Sein im Zauberwald"
Die Nacht zum Maifeiertag steht bevor. Theseus, Herzog von Athen, bereitet sich auf seine Hochzeit mit der Amazonen-Königin Hippolyta vor. Unterdessen liegt im Wald vor der Stadt der Elfenkönig Oberon im Zwist mit seiner Frau Titania. Um sie gefügig zu machen, will er sie mit einem Liebesbann belegen. Dafür wird der Saft einer bestimmten Blume einem Schlafenden auf die Lider geträufelt. Beim Erwachen verliebt dieser sich in das erste Wesen, das seine Augen erblicken.
Auch noch nach über 400 Jahren übt die geniale Komödie immer noch eine bezaubernde Faszination aus, wo sinnliches sich mit übersinnlichem paart, Derb-Komisches auf Empfindsames trifft und Rüpelspiel und Hoftheater sich fortwährend abwechseln und in der sich auch die zerstörerische Kraft des Begehrens und die Launenhaftigkeit der Leidenschaft zeigen dürfen. Die Handwerker sind die heimlichen Herrscher in dieser Komödie. Ein famoser Jux, wie sie mit rührender, naiver Unbeholfenheit den Liebestod von Pyramus und Thisbe proben und am Ende eine saftige Parodie auf den klassischen Liebesschwank servieren. Ein Komödchen in der Komödie.
Zum Finale blitzt noch einmal all das auf, was in diesem nächtlichen Durcheinander so virtuos von Shakespeare variiert wurde: Flüchtige Momente der wahren Liebe als Spiel von Täuschungen und Illusionen.